Elias Baden-Baden und Basel – Rückblick
Liebe Mit-Musiker,
mit einigen Wochen Abstand blicken wir zurück auf eine ungemein intensive Woche mit Mendelssohns „Elias“. Es war eine intensive, vielfarbige (nicht nur durch die herbstlich farbenfrohen Bäume), gesellige, erfolgreiche und in jeder Hinsicht erfreuliche Woche, in der es uns allen gelang, vollkommen in die Musik und die musikalische Arbeit einzutauchen und dabei die Ensembles innerhalb und untereinander wiederum weiter zusammenwachsen und näher zusammenrücken zu lassen.
Mit hochmotivierten und gewissenhaft vorbereiteten Ensembles, mit ausgezeichneten Solo-Sängern, mit jeweils hervorragender Organisation vor Ort, mit engagierten und dankbaren Benefiz-Partnern, mit hilfreich unterstützenden Partner-Ensembles, mit passgenau für dieses Mammut-Projekt geeigneten Probenräumen und Unterkünften, mit zwei wunderbaren Konzertsälen, mit einem enthusiastischen und freudig mitgerissenem Publikum bei den Konzerten, mit einem hoch engagierten, kompetenten und gut vernetzten Leitungsteam (organisatorisch und künstlerisch) an meiner Seite war die Erarbeitung und Aufführung des „Elias“ ein wunderbar erfüllendes Erlebnis, das in mir immer noch und immer wieder in diversen Formen und Farben nachklingt. Darüber bin ich hocherfreut und sehr dankbar.
Die vereinzelten Stolpersteine (z.B. die erkrankte Sopranistin, Platzmangel und Flügel auf der Bühne, Bewirtung nach dem ersten Konzert) wurden mit vereintem Optimismus und viel freudiger Energie gemeinsam übersprungen, und neben der intensiven Probenarbeit gab es sogar noch Raum für einen „Bunten Abend“, der mit seinen zahlreichen Beiträgen der unterschiedlichsten Art seinen Namen mehr als verdient hatte. Auch hier nochmal ein Dank an alle Beitrags-Gestalter und an die Organisatoren dieses schönen gemeinsamen Festes.
Der gemeinsame „Elias“ war für das Deutsche Ärzteorchester und den Deutschen Ärztechor ganz ohne Zweifel ein Meilenstein sowohl in der gemeinsamen als auch in der individuellen Arbeit. Die Dichte und Intensität der Zusammenarbeit und die hohe Qualität des gemeinsamen Ergebnisses setzte neue Maßstäbe, die mit Sicherheit als Motivation und gutes Beispiel für zukünftige Arbeitsphasen dienen werden.
Als Mitwirkender in einem derart großen Projekt mit ungemein konzentrierter und intensiver Arbeit (an dieser Stelle nochmal ausdrücklichen Dank an Uta Singer, Annette Arnsmeier, Thomas Ludes und die Streicher-Stimmführer!) fällt es im Konzert manchmal schwer, den Blick aufs große Ganze zu gewinnen, durch die vielen Details, auf die es zu achten geht, die Sichtweise des Publikums zu erahnen, den Blick von außen auf das Ergebnis, das die Summe der ganzen Details und noch viel mehr darüber hinaus ist. Mein Eindruck war, dass unser gemeinsamer Blick auf das Werk und unser gemeinsam gestalteter Spannungsbogen das Publikum gefesselt und begeistert hat, dass es uns gelungen ist, die emotionalen Abgründe und die vielen unterschiedlichen Farben spür- und erfahrbar zu machen. Dafür Ihnen allen ein großes Kompliment! Der Elias ist ein sehr anspruchsvolles Stück, das in dieser Qualität von Amateur-Ensembles nur sehr selten aufgefächert wird!
Das Elias-Projekt war gleichzeitig das erste große symphonische Projekt mit Uta Singer als Chor-Einstudiererin, und nach meiner Wahrnehmung ist Uta ein Volltreffer, eine Musikerin, mit der wir alle noch sehr viel Freude haben werden. D as sprichwörtliche Erbe von Jan Sielemann liegt in guten Händen, und ich freue mich sehr, dass wir Uta für den 2007 begonnenen immer weiter führenden Weg gewinnen konnten.
Mit beteiligt am großen Erfolg insbesondere des ersten Konzertes war in Baden-Baden die Presse, die uns im Vorfeld sehr unterstützt und dann schließlich auch mit einer Rezension bedacht hat. Die Zeitungskritik an unserem Baden-Badener Konzert können Sie hier lesen.
Schließlich hat sich die lange Vorarbeit der beiden Organisatoren vor Ort, Elisabeth Lammert und Michaela Wurmehl, und der beiden Vorstände, angeführt von Matthias Wagner und Johannes Neumann, die geduldige und fleißige Probenarbeit und der lange Atem beim Gestaltung der Spannungsbögen an den Abenden. Sinnbildlich für das gesamte Projekt empfinde ich ein Stück aus dem Elias, das uns am zweiten Abend besonders gut gelungen ist, und das Sie sich in unserer Aufnahme vom Konzert hier anhören können.
Ich danke Ihnen für die gemeinsame Musik und freue mich auf die zukünftigen Projekte!